τὸ μὲν οὖν αἰσθάνεσθαι ὅμοιον τῷ ... νοεῖν.

Das Wahrnehmen nun ist ähnlich dem ... vernünftigen Erfassen.

Aristoteles (De Anima III, 7: 431a)

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Donnerstag, 10. Mai 2012

In der Metaphysik lesen (993a 1-9)


Lernen bzw. erkennen aufgrund von Vorwissen oder gerade ohne? Die zweite Möglichkeit kann auch so etwas wie Vorwissen einschließen – aber um es zu verwerfen, um aus der „Enttäuschung“ von Null zu x zu kommen. Rolle der Erfahrung für die Wissenschaft: ist sie ein „epistemologisches Hindernis“ oder eine notwendige Vorbedingung für Erkenntnissteigerung oder gar ein bleibender Charakter gesteigerter Erkenntnis? Hierzu Gaston Bachelard: Die Bildung des wissenschaftlichen Geistes. Beitrag zu einer Psychoanalyse der objektiven Erkenntnis (Frankfurt 1978); Thomas Assheuer: „Worauf ist noch Verlass? Für John Locke und David Hume war Erfahrung alles. Bis Immanuel Kant an ihr zu zweifeln begann“, in: DIE ZEIT (3. Mai 2012).
Mit der „Erkenntnis der Elemente der Seienden“ bezieht sich Aristoteles immer noch auf die platonische Lehre, die er ad absurdum führen will. Dies sogar mit der angeblich ungewissen Zurückführung zusammengesetzter Laute auf einfache Laute (wobei er hier anscheinend das ZA als einen aber „nicht bekannten“ – nämlich fremdartigen, etwa phönizischen – Laut in Erwägung zieht). In der Poetik allerdings hatte Aristoteles die Zusammengesetztheit der Wörter aus Silben und aus unterschiedlichen Lauten als unproblematisch dargestellt (1456b 20ff.). Nun stellt er in Abrede, daß alle Seienden aus denselben Elementen bestehen.

Sondertermin zu „Troja in Wien“: „Mauern um Wien“, Ausstellung im Bezirksmuseum Innere Stadt, Altes Rathaus.
Mittwoch, 16. Mai, 9 Uhr 55, Treffpunkt Wipplingerstraße 8. 

Walter Seitter

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